Greece 2012 tragedy in poetry

Jazra Khaleed

ΝΕΚΡΗ ΦΥΣΗ   ---  STILL-LEBEN

 

 Der Mittag ist heiß. Verstümmelt mich

 

 

 Seit zwei Tagen nichts im Magen. In meinem Bauch keimt ein Sturm

 

In meinem Viertel spielen keine Kinder

 

 

Die Pärchen tragen Jockeymützen

 Sind so seicht wie ihre Küsse

 Bügelfrei

Gehen auf den Straßen mit ausgefahrenen Ellenbogen

In meinem Viertel kleben die Nachrichten an den Wänden

Das Glück verfault wie eine Kugel in einem Bullenmagen

  Auf dem Schlachthof der Alltäglichkeit verkaufe ich Hackebeile

  Schreibe ein Gedicht immer wenn ich von der Wohnung zur Metro gehe

 In Erwartung einer Gefühlsregung

 Jazra Khaleed -

 

Jazra Khaleed (*1979, Grosny, Tschetschenien) gehört zu einer neuen Generation von griechischen Dichtern. Gerade dadurch, dass seine Wurzeln in einer anderen Kultur und Sprache liegen, bereichert er die griechische Poesieszene mit neuen Ideen und Rhythmen.

 

Seine Lyrik ist eine Anklageschrift gegen die Ungerechtigkeiten im heutigen Griechenland. Khaleed thematisiert darin die Lebensumstände der Migranten aus Afrika und dem Nahen Osten. Er selbst versteht sich explizit als Fürsprecher dieser gesellschaftlichen Außenseiter Link

 

ΝΕΚΡΗ ΦΥΣΗ

 

Το μεσημέρι είναι ζεστό. Με ακρωτηριάζει

 Έχω να φάω δύο μέρες. Εγκυμονώ μια καταιγίδα

 Στη γειτονιά μου δεν παίζουνε παιδιά

 Οι εραστές φορούν καπέλα τζόκεϊ

 Είναι επίπεδοι. Όπως και τα φιλιά τους

 Είναι ατσαλάκωτοι

 Περπατούν στους δρόμους με τους αγκώνες σε πλήρη έκταση

 Στη γειτονιά μου τα γεγονότα είναι κολλημένα στους τοίχους

Η ευτυχία σαπίζει σαν σφαίρα στο στομάχι μπάτσου

 Στο σφαγείο της καθημερινότητας εγώ πουλάω μπαλτάδες

 Γράφω ένα ποίημα κάθε φορά που πηγαίνω από το σπίτι μου στο μετρό

 Αναμένω μια συγκίνηση

 

STILL-LEBEN

 

Der Mittag ist heiß. Verstümmelt mich

 Seit zwei Tagen nichts im Magen. In meinem Bauch keimt ein Sturm

 In meinem Viertel spielen keine Kinder

 Die Pärchen tragen Jockeymützen

 Sind so seicht wie ihre Küsse

 Bügelfrei

 Gehen auf den Straßen mit ausgefahrenen Ellenbogen

 In meinem Viertel kleben die Nachrichten an den Wänden

 Das Glück verfault wie eine Kugel in einem Bullenmagen

 Auf dem Schlachthof der Alltäglichkeit verkaufe ich Hackebeile

 Schreibe ein Gedicht immer wenn ich von der Wohnung zur Metro gehe

In Erwartung einer Gefühlsregung

 

 

 



Dimitris Chouliarakis

ΤΟ ΜΑΥΡΟ ΚΟΥΤΙ    Der Flugschreiber

Wer wird die Black Box unseres Lebens finden

 

in rauchenden Trümmern

Wer wird sie sanft zu bergen wissen

  und sich sorgenvoll ihr widmen

 unser Unglück auszuwerten.

Und wenn es jemand täte, was sollte es uns bringen

Weil doch passiert ist, was passieren mußte

Blaß sind wir und auf dem Rückzug

Wüst liegt der Pflastersteinweg unserer Jugend da

und wir kennen niemand mehr

und tragen kein Verlangen in uns

 

So wird sie besser gar nicht erst gefunden

Unsres Lebens schwarze Schachtel

Soll sie doch verloren gehn und irgendwo im Feld verrotten

Und das Gras soll über sie wachsen

 bis es sie ganz bedeckt

und nichts als eine Erhebung

in der Erde zurückbleibt.

 Dimitris Chouliarakis - ΤΟ ΜΑΥΡΟ ΚΟΥΤΙ -Der Flugschreiber

 

Dimitris Chouliarakis ist Dichter, Verleger, Pianist und Übersetzer u.a. von W.B.Yeats und J.Joyce. Er setzt die griechische Mythologie in eine Großstadtlyrik um, die das Alltägliche besingt. Link

ΤΟ ΜΑΥΡΟ ΚΟΥΤΙ

 

Το μαύρο κουτί ποιος θα βρει της ζωής μας

μεσ’ από θλιβερά συντρίμμια καπνισμένα

ποιος απαλά θα τ’ αναφέρει κι ύστερα ποιος

απάνω του θα σκύψει ζοφερός

τα αίτια της τραγωδίας ν’ αναλύσει.

Αλλά κι αυτό ακόμη να συμβεί ποιο τ’ όφελος

αφού έγινε πια ό,τ’ ήτανε να γίνει

αφού χλωμοί στης νιότης μας

το ρημαγμένο το λιθόστρωτο γυρίζουμε

κι ούτε κανέναν πια γνωρίζουμε

ούτε πια τίποτα ζητούμε.

Καλύτερα λοιπόν να μη βρεθεί

το μαύρο της ζήσης μας κουτί

κάλλιο χαμένο κάπου στα χωράφια να σαπίζει

και το χορτάρι πάνω του ν’ απλώνεται βουβό

ώσπου να το σκεπάσει ολότελα

κι ένα εξόγκωμα στη γης

μονάχα ν’ απομείνει

Der Flugschreiber

 

Wer wird die Black Box unseres Lebens finden

 in rauchenden Trümmern

Wer wird sie sanft zu bergen wissen

und sich sorgenvoll ihr widmen

unser Unglück auszuwerten.

Und wenn es jemand täte, was sollte es uns bringen

Weil doch passiert ist, was passieren mußte

Blaß sind wir und auf dem Rückzug

Wüst liegt der Pflastersteinweg unserer Jugend da

und wir kennen niemand mehr

und tragen kein Verlangen in uns.

So wird sie besser gar nicht erst gefunden

Unsres Lebens schwarze Schachtel

Soll sie doch verloren gehn und irgendwo im Feld verrotten

Und das Gras soll über sie wachsen

bis es sie ganz bedeckt

und nichts als eine Erhebung

in der Erde zurückbleibt.